Meike Müller
Geoökologin und Spezialistin für Naturgefahren im NatCat-Center
Hansaallee 177
40549 Düsseldorf
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Düsseldorf, 28. Mai 2020 – 2019 nimmt nach den Jahren 2018 und 2014 den dritten Platz unter den wärmsten Jahren seit Messbeginn in Deutschland ein – europaweit war es sogar das bisher wärmste. Gleichzeitig war es hierzulande eines der sonnenscheinreichsten Jahre, während die Niederschlagsmenge mit 90 Prozent des langjährigen Flächenmittels unterdurchschnittlich ausfiel. Insgesamt hatte das vergangene Jahr mit Sturm, Starkregen, Hagel und extremer Hitze von allen Wetterkapriolen etwas zu bieten.
Die Winterstürme BENNET und EBERHARD sorgten Anfang März zusammen für versicherte Schäden von rund 650 Millionen Euro in Deutschland. In der gleichen Größenordnung lagen die versicherten Schäden durch Gewitter Anfang bis Mitte Juni. So sorgte allein das Superzellengewitter mit Hagel am 10. Juni für die höchsten Unwetterschäden in Bayern seit dem Münchener Hagel 1984.
In Deutschland waren mit Ausnahme des Mai alle Monate wärmer als im Durchschnitt der Vergleichsperiode (1981-2010). Dabei fallen Februar, März, Juni, August und Dezember sogar jeweils unter die Top Ten. Extreme Hitzeperioden gab es im Juni und Juli. Mit 42,6 °C wurde am 25. Juli sogar ein neuer deutscher Allzeitrekord aufgestellt. Den lang ersehnten Regen brachte dann der Oktober, sodass sich der Wassergehalt in den Oberböden deutschlandweit normalisierte.
Diese und weitere zentrale Witterungsereignisse des vergangenen Jahres in Deutschland beschreiben und analysieren die Naturgefahren-Experten der Deutschen Rück detailliert in der Sturmdokumentation 2019. Sie liefert wichtige Hintergrundinformationen, um die Ereignisse meteorologisch und schadenseitig einordnen und so richtige Schlussfolgerungen zum aktuellen und zukünftigen Naturgefahrengeschehen ziehen zu können.
Die aktuelle Sturmdokumentation finden Sie hier zum Download. Ein gedrucktes Exemplar senden wir Ihnen gerne zu. Schreiben Sie uns dazu einfach eine kurze Nachricht über das Kontaktformular!
"… und dann nischt wie raus nach Wannsee!"
Die Juni-Hitze bescherte den Schwimmbädern
wie dem besungenen Berliner Strandbad lange
Menschenschlangen an den Kassenhäuschen.
(Quelle: picture alliance / dpa / Gregor Fischer)
Die Grafik zeigt die Abweichung der Mitteltemperatur eines jeden Monats vom jeweiligen Durchschnittswert des Zeitraums 1981 bis 2010. Rot-Töne zeigen eine positive Abweichung vom Mittelwert, Blau-Töne eine negative. Man sieht, dass beispielsweise der Dezember 2015 mit einer Abweichung von +5,3 °C äußerst warm war, der Dezember 2010 mit -4,9 °C dagegen vergleichsweise kalt.
Datenbasis: Climate Data Center des Deutschen Wetterdienstes,