Daten.Fakten.Meinungen: Arbeitskraftabsicherung

New Work, Corona, Klimakrise – Gamechanger für die BU?

Die Pandemie hat das Arbeitsleben gehörig durcheinander gewirbelt. Auch neue Arbeitsformen und die Klimakrise werden ihren Fußabdruck hinterlassen. Doch was bedeutet das für die Berufsunfähigkeitsversicherung? Und wie können sich Lebensversicherer vorbereiten?

Die Coronapandemie hat die Digitalisierung vieler Branchen, der Arbeit und die Homeoffice-Kultur massiv beschleunigt. Ein Großteil glaubt daran, dass diese Entwicklung auch nach Wegfall der gesetzlichen Maßnahmen Bestand haben wird. Dies passt zu den zeitlich und räumlich flexibleren Arbeitsmodellen des New Work. Diese propagieren eine offenere und hierarchiefreiere Art der Zusammenarbeit, die gleichzeitig ein hohes Maß an Anpassungsfähigkeit und Eigenverantwortung von den Mitarbeitern fordert. Einen ganz anderen Einfluss hat die Klimaveränderung: Sie wird vor allem durch einen Anstieg der Temperaturen und eine Zunahme extremer Wetterereignisse die Arbeit im Freien beeinflussen. Hierdurch entstehen neue Berufsbilder und es fallen bestehende Tätigkeiten weg.

Auswirkungen auf Sicherheit und Mobilität

Das Mobilitätsverhalten hat sich radikal verändert. Vor dem Hintergrund der Klimakrise waren Flugreisen schon vor der Pandemie in der Kritik. Allerdings haben die Starts an deutschen Flughäfen seit 2014 immer weiter zugenommen. Geschäftsreisen haben einen Anteil von ca. 30 %. Es wird davon ausgegangen, dass langfristig Dienstreisen teilweise durch Videokonferenzen ersetzt werden. Im New-Work-Kontext kommt dem Arbeitsort von Bürobeschäftigten ohnehin eine andere Bedeutung zu – das klassische Pendeln entfällt.

Auf das Sicherheitsempfinden des Arbeitsplatzes hat die Pandemie sehr individuelle Auswirkungen. Während Bürobeschäftigte diese oft positiv als Treiber von mobilem Arbeiten wahrgenommen haben, empfanden es Selbständige als existenzbedrohend und Mitarbeiter in interpersonellen Dienstleistungen als gesundheitsgefährdend.

New Work, Corona und die Klimakrise beeinflussen die Work-Life-Balance positiv. Auf der anderen Seite können Homeoffice und der damit verbundene Anpassungsdruck zu psychischer Belastung, Stress und Vereinsamung führen.

Auswirkungen auf die Berufsbezeichnung

Durch die Änderungen wird die Aussagekraft der reinen Berufsbezeichnung weiter abnehmen. Relevant ist, welchen Belastungsfaktoren jemand tatsächlich im Arbeitsalltag ausgesetzt ist. Heute wird häufig nach einer Aufteilung in körperliche, Büro- und Reisetätigkeit und nach der Führungsspanne gefragt. Bei der körperlichen Arbeit werden Witterungseinflüsse und der technologische Fortschritt wichtiger werden. Bei der Büroarbeit können die psychischen Auswirkungen positiv oder negativ sein. Eine Methode, um die Belastungsfaktoren gezielt identifizieren zu können, ist unser Tätigkeitsprofil. Aufgeteilt in ergonomische, Umgebungs- und psychosoziale Faktoren wird die tatsächliche Tätigkeit abgebildet. Durch die Identifikation z. B. von Umweltfaktoren kann gezielt auf sich verändernde Rahmenbedingungen reagiert werden.

Auswirkungen auf die Leistungsprüfung

Inwieweit sich die Anzahl und Art der Leistungsfälle verändern, ist kaum vorherzusagen. Zwar sind Leistungsfälle aus Long-Covid und Post-Covid zu erwarten. Ob dies zu einer höheren Schadenquote führt oder eher eine Verschiebung innerhalb der Leistungsursachen bedeutet, bleibt abzuwarten. Zudem können aufgeschobene Vorsorgeuntersuchungen und Therapien zu mehr Leistungsfällen führen oder die BU-Leistungsdauer verlängern. Denkbar ist auch, dass sich die infolge der Corona Pandemie ergebenden Missstände und Defizite im Schulwesen und an den Universitäten negativ auf das Berufsleben der Betroffenen auswirken. All diese Entwicklungen überwachen wir durch regelmäßige Auswertungen aus unserem BU-Datenpool und aus unserem Leistungsprüfungstool BU-ReSys.

Um die neuen Arbeitsinhalte und die damit einhergehenden Belastungen auch weiterhin sachgerecht aufklären zu können, bieten sich Anpassungen im Leistungsprüfungsprozess an. Eine solche, neue Form der Tätigkeitsabfrage entwickeln wir derzeit und werden sie in unserem Leistungsprüfungstool BU-ReSys den Versicherern zur Anwendung zur Verfügung stellen.

Mehrwerte mit der Deutschen Rück

Wir unterstützen Sie bei den Herausforderungen, die sich aus der geänderten Berufswelt ergeben. Mit dem Tätigkeitsprofil können Sie Belastungsfaktoren zielgerichtet identifizieren. Durch Datenpool-Auswertungen und Poolvergleiche überwachen wir Veränderungen in den Invalidisierungsniveaus und -ursachen und können u. a. die Effizienz der Risikoprüfung bewerten. Für effektive und effiziente Abwicklung der Leistungsprüfung können Sie auf unser bewährtes Tool BU-ReSys zurückgreifen.

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